Wenn Fussballvereine talentierte, aber vorpubertäre Kinder verpflichten lassen die Beschimpfungen meist nicht lange auf sich warten. Kindesentführung, Menschen- oder sogar moderner Sklavenhandel – die Vorgehensweise der Clubs wird auf alle möglichen Arten verunglimpft.
Dieses mal trifft der Zorn der Wertewächter den FC Bayern München, der letzte Woche noch die Verpflichtung des 13 Jahre alten Peruaners Pier Larrauri dementiert hatte, gestern aber in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung in Person des Jugendleiters Werner Kern zugab: „Er kommt für ein Jahr. Mal schauen, wie sich das entwickelt.‘‘.
Der begabte Larrauri, der in Peru bereits als der „neue Lionel Messi“ bezeichnet wird, werde voraussichtlich in der U14 spielen, in der C-Junioren-Bezirksoberliga Oberbayern.
Prinzipiell halte ich so eine Verpflichtung auch nicht für verwerflich. Denn wenn überhaupt einige Verantwortliche ihre soziale Kompetenz im Umgang mit Menschen gezeigt haben, dann die vom FC Bayern. Auch wenn ich das früher, besonders im Bezug auf Transfers und Vertragsverlängerungen niemals so zugegeben hätte, bin ich mir 100%ig sicher, daß sich Uli Hoeness und Werner Kern ihrer Verantwortung für den Kleinen mehr als bewusst sind.