Nach zwei Wochen Pause ging es beim VfL Bochum nicht nur um drei weitere Punkte im Kampf um die deutsche Meisterschaft, sondern um einen guten Auftakt für die nächsten stressigen Wochen für den FC Bayern München. Denn „dank“ Uefa-Cup und DFB-Pokal ist der Rekordmeister in drei Wochen gleich sechs Mal im Einsatz.
Dabei war der Einstieg am 10. Spieltag kein einfacher: Bochum präsentierte sich wie erwartet sehr kampfstark und defensiv gut eingestellt und ging sogar durch Grote in der 11. Spielminute in Führung, bedingt durch einen kollektiven Sekundenschlaf der bayerischen Abwehr.
Den Rückstand steckte der Spitzenreiter aber gut weg und übernahm das Kommando im Mittelfeld und kam durch Ribery, Altintop, Toni und Klose zu guten Tormöglichkeiten, die allerdings allesamt nicht genutzt wurden. Erst 10 Minuten vor der Halbzeit behielt Klose den Überblick im gegnerischen Strafraum und spielte flach auf den anrauschenden Ribery, der den Ball mit der Hacke ins Tor beförderte. Danach passierte bis zum Halbzeitpfiff nichts Nennenswertes.
In der 2. Halbzeit bleiben die Bayern weiterhin spielbestimmend, konnten sich aber mit ihrer spielerischen Überlegenheit keine klaren Tormöglichkeiten mehr herausarbeiten. Immer wieder rannten sich die Bayern in der Bochumer Abwehr fest. Erst die Einwechslung von Schweinsteiger und Podolski brachte wieder etwas mehr Druck auf das Bochumer Tor. Den Siegtreffer bereitete ein wieder einmal überragender Franck Ribery mit einem energischen Vorstoß über die rechte Seite vor. Seinen Ball in die Mitte verwertete der eingewechselte Schweinsteiger mit einem Schuss aus 11Metern.
Danach konnten die Bochumer nicht mehr zulegen und Bayern schaukelte das Spiel souverän über die Zeit. Unschöne Szene am Rande waren die vielen Bierbecher kurz vor Spielablauf, glücklicherweise wurde aber niemand getroffen.
Das Spiel selbst fällt diesmal die Kategorie Arbeitssieg. Bochum hat sich nach Kräften gewehrt, bekam aber den Ball bis auf das 1:0 nie gefährlich vor das Tor von Michael Rensing.
Allerdings hätte die Bochumer Führung aber eigentlich auch nie fallen dürfen: Wie zuerst Lell, dann Lucio und dann noch van Bommel und Altintop den jungen Grote zu seinem tollen Tor begleiteten, war für mich kaum zu begreifen. Hoffentlich wird diese Unsortiertheit und Passivität nur eine Ausnahme bleiben.
Der Sturm in Form von Luca Toni wirkte etwas ausgelaugt und Klose war auch nicht wirklich präsent, auch wenn er den Ausgleich vorbereitete – Sie spielten unter ihren Möglichkeiten allerdings kam auch aus dem Mittelfeld, vor allem in Form von Ze Roberto und Altintop wenig brauchbare Bälle nach vorne. Trotzdem hat man den Gegner phasenweise dominiert, allerdings die Chancen nicht eiskalt genutzt. Klar, schönen Fußball will jeder sehen und am Ende hat es wieder gereicht, aber an einem schlechten Tag kann das gegen einen halbwegs disziplinierten Gegner auch in die Hose gehen.
Alle Tore bei DailyMotion:
Jetzt nachdem der KSC am Sonntag nur 0:0 gegen Bielefeld gespielt hat, beträgt der Vorsprung auf den neuen Tabellenzweiten Werder Bremen sechs Punkte. Den Vorsprung lässt einen noch einen Tick gelassener in die kommenden anstrengenden Wochen gehen.
Am Donnerstag geht es gegen Roter Stern Belgrad, am Sonntag dann nach Dortmund. Mittwoch Abend ist dann endlich wieder ein Heimspiel gegen Gladbach.