Ich gebe es zu: Ich bin neidisch auf Hoffenheim. Nein, nicht auf den Tabellenplatz und nicht auf Mäzen Dietmar Hopp, sondern auf den Feinschmecker-Fussball den die Truppe von Ralf Rangnick Woche für Woche in den Bundesligastadien zelebriert.
Was Klinsmann in München versprochen hat, findet nämlich in Hoffenheim statt: Schneller Kombinationsfußball, aggressives Pressing, blitzschnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff und ein unwiderstehlicher Zug zum Tor. Das alles mit einer Truppe die nicht wahllos mit Softwaremillionen zusammengekauft wurde, wie Rummenigge in der gestrigen Halbzeitpause von sich gab, sondern die das Ergebnis ist von Kontinuität, beachtlicher Trainingsarbeit und exzellentem Scouting, basierend auf einer mutigen Vision.
Der FC Bayern ist diesen weg bisher nicht gegangen, sondern hat seit jeher versucht mit „viel Geld“ eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen. Dabei war der gesamte Hoffenheimer Kader zu Saisonbeginn soviel Wert wie Franck Ribéry und das linke Bein von Luca Toni zusammen (also ca. 35 Mio €).
Für die bisherige Leistung gebührt dem Aufsteiger größter Respekt und Anerkennung. Spätestens einen Tag vor Nikolaus wird Rummenigge das ebenfalls so sehen. Dann spielt nämlich die TSG in der Allianz Arena.