Der gestrige Champions-League abend endete für mich irgendwie… komisch. Nicht das mich die Ergebnisse von Schalke und Werder überrascht hätten, keineswegs. Es war der Auftritt von Michael Ballack im Premiere Champions-League Studio.
Plötzlich stand er neben Patrick Wasserzieher und dem Kaiser und sprach von seinem Comeback („Werde noch in diesem Jahr spielen“), die Demütigung Lehmanns („…einer der besten in der Brämier League“) und den Sieg seiner Mannschaft über Schalke. Aber nicht das was er sagte war für mich irgendwie merkwürdig, sondern überhaupt sein gesamtes Auftreten.
Seit Wortmanns „Sommermärchen“ habe ich Ballack nichts mehr sagen hören, sondern ihn nur mehrere Male in seinem blauen Schalke Chelsea-Trikot spielen sehen. Sein unerwartetes Auftauchen gestern an der Seite Beckenbauers hat mich kalt erwischt und als ich die altbekannte Stimme vernahm, kamen die Erinnerungen an seine Zeit in München wieder: Erinnerungen an hässlichen, langsamen Verwaltungsfussball mit vielen Querpässen, gravierenden Schwächen im Aufbauspiel und Flanken aus dem Halbfeld, wovon manche sogar auf den Schädel von Michael B. fielen, wurden wach und erschienen im Zeitraffer vor meinem geistigen Auge.
Auch wenn er beim FC Bayern „erfolgreich“ und nicht alleine an der spielerischen Armut der letzten Jahre schuld war, verbinde ich die damalige Spielweise inbesonders mit ihm. Eigentlich ist das alles keine zwei Jahre her, aber momentan liegt (gefühlt) allerdings mehr als ein Zeitalter zwischen dem FC Bayern mit Michael Ballack und dem FC Bayern 2007.
Gestern lies sich Ballack mit einem Knopfdruck meinerseits vom Bildschirm entfernen. Das komische Gefühl, das mit seinem plötzlichen Erscheinen kam, verschwand auch mit ihm.
Das nächste Mal, werde ich gleich nach dem Spiel abschalten.