In der 85. Minute hatte ich es – zumindest in Gedanken – schon geschrieben: Miroslav Klose – personifizierter Chancentod des FC Bayern München. Aber dann kam doch alles anders…
Unzählige Großchancen lies der Nationalstürmer liegen, scheiterte ein ums andere mal an Weidenfäller und seinen Nerven. Nach der ungenutzen Chance in der 80. Minute nach einem Pass von Ribery genau auf den BVB Schlussmann schoß, dachte ich – wie schon letzte Woche gegen den HSV – „Heute geht nichts mehr rein!„. Umso erfreulicher das ich falsch lag.
Was war das aber auch für ein Spiel: Gleich nach einer Minute sag es so aus, als würde der FC Bayern wie seine Konkurrenten ausrutschen – was zum Glück aber nur Demichelis tat – und ebenfalls Punkte liegenlassen. Allerdings kamen die Bayern schnell zurück und erspielten sich Chancen um Chancen. Trotz vieler guter Gelegenheiten schaffte erst Ze Roberto aus einer Abseitsposition heraus den Ausgleich. Ich sehe es als ausgleichende Gerechtigkeit für das aberkannte Toni-Tor in Hamburg.
In der zweiten Hälfte stand Dortmund besser, verstand es gut die Bayern vom eigenen Tor fernzuhalten und selbst zu Torchancen zu kommen (Kringe, stand sooo frei vor Rensings Kasten! Alter!). Der Rekordmeister spielte zu hektisch und ungenau nach vorne. Stellenweise standen sich einige Spiele zu dicht auf den Füßen, während woanders die Leute gefehlt haben (Klose, der Toni den Ball vom Fuss nimmt…).
Schweinsteiger und Toni waren echte Totalausfälle. Ribery, Klose und Ze Roberto waren die einzigen Aktivposten. Der Rest (van Bommel ausgenommen) sollte sich fragen, was er eigentlich auf dem Platz heute geleistet hat.
Dann aber doch noch Miroslav Klose mit dem Doppelpack! Hat mich echt total gefreut für ihn, denn was wäre nicht alles – nicht nur von mir – morgen über ihn geschrieben worden? Was hätte sich Jürgen Klinsmann und die Mannschaft alles anhören dürfen, wenn es beim Unentschieden geblieben wäre? „Fehlstart für Bayern!„, „Demichelis‘ Ausrutscher kostet Bayern zwei Punkte!“ oder einfach nur „Chancentod Klose„?
Aber alles nur Konjunktive. Fakt ist: Wir sind wieder dran, haben die kleine Schwäche der Konkurrenz ausgenutzt und liegen nur einen Punkt hinter Hoffenheim.