EDIT: Leider war der Flug nicht lange genug, oder ich wurde zu schwafelig… Jedenfalls bin ich mit der Geburtstagsgeschichte noch nicht fertig. Es fehlt das Comeback in München mit @probek, der CL-Sieg gegen Dortmund, die Pep-Manie und schliesslich die WM und mein dazugehöriger (fast) täglicher WM-Podcast. Bleibt dran.
(Interessierts euch überhaupt, was ich hier so fasele? Einfach unten Antworten. Oder an mich Twittern. Danke!)
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Liebe Freunde,
heute vor 5 (in Worten: Fünf!) Jahren, am 27.08.2009 war die Geburtsstunde des Fehlpass-Fussball-Podcasts. Und das war ein langer Weg.
Ich war damals schon begeisterter Anhänger dieses tollen MEDIENFormats. Die (für mich) einfache Zugänglichkeit, also interessante Inhalte abonnieren und dann beinahe magisch jede neue Ausgabe zur Verfügung zu haben, hat mich schwer begeistert. Gepaart mit der unglaublichen Themenvielfalt und dem tollen Humor vieler Podcaster war es schnell um mich geschehen.
Daher fand ich es umso trauriger, dass es damals keinen deutschsprachigen Podcast über die schönste Nebensache der Welt (Fussball!) gab (zumindest habe ich damals keinen gefunden), der a) dauerhaft b) informativ und c) unterhaltsam erschienen ist.
Ansätze dazu gab es einige, unter anderem auch von meinem geschätzten Mitstreiter Kai Lorentz. Dann gabs auch noch die einfach beste Sportshow. Und dann noch einige andere englischsprachige Formate, an die ich mich nicht mehr erinnern kann.
Obwohl ich beide Podcasts mochte, waren sie mir nicht genug. Zeitgleich waren sie auch Ansporn dazu, das ebenfalls auszuprobieren.
Die Hürden waren damals gefühlt turmhoch. Audioequipment und Software waren mir damals ein Rätsel und sind es heute manchmal immer noch. Meine verehrten Gäste, die mich bei Herrn Probek in der Küche das aktuelle Equipment haben aufbauen sehen, können das sicher bezeugen. Audio-Postproduction (also die Nachbearbeitung des aufgenommenen Audiorohmaterials inkl. Schneiden, Rauschentfernung, Lautstärke etc.) damals war lange Zeit einfach nur Krieg. Heute gibt es wenigstens Auphonic (für den Rauschentfernung & Lautheitsteil), wofür ich mehr als dankbar bin. Sogar so dankbar, dass ich dafür gerne bezahle.
Aber zurück zum Anfang. Mit meinen damaligen Arbeitskollegen Holger und Herrn Schommer (@schommr), habe ich damals sowieso ständig über Fussball gesprochen. Es waren anstrengende Zeiten für Bayern-Fans. Klinsmann kam als moderner Fussballlehrer und WM-Lichtgestalt (Ich kann euer Lachen an dieser Stelle fast schon hören), um den FC Bayern ganzheitlich zu modernisieren. Leider hat das dann vor allem auf dem Platz überhaupt nicht geklappt. Er holte Borowski, verkaufte den jungen Hummels und Rensing wurde Kahn-Nachfolger (Ja, ich habe es schon 4927x gehört: Der Thronfolger und bei den Amateuren der Beste seit Ewigkeiten und überhaupt. Der Tiefpunkt war denn die krachende Niederlage in der Champions-League in Barcelona. Bisher die letzte Niederlage, nach der ich mich gemeinsam mit meinem Bruder betrinken musste um sie zu ertragen.
Mein Kollege Holger als verwirrter HSV-Fan, hatte in der Zwischenzeit so etwas wie Ambitionen entwickelt. Zumindest hat er und sein Verein uns damals einige Male geärgert. Der Wechsel von van Nistelrooy zum Bundesliga-Dino später tat bei Holgers Erwartungshaltung dann sein übriges.
Da ich seit vielen Monaten mit meiner Podcastidee schwanger ging und unsere Fussballplaudereien immer häufiger und ausdauernder wurden, aber in der ganzen Arbeitswoche verstreut waren, fasste ich mir endlich ein Herz und Griff in die Geldkiste um mir endlich ein mobiles Aufnahmegerät zu kaufen. Gesagt getan. Kurz in die Bedienungsanleitung eingelesen und go.
Nach einem kurzen Handgemenge kurzen äh, nennen wir es Überzeugungsphase, hatte ich Holger & Christian dann soweit, dass sie bereit waren mitzumachen, auch wenn sie – genau wie ich – nicht wirklich genau wussten, wohin das alles führen sollte, warum wir das überhaupt machen und am wichtigsten: WER ZUM TEUFEL WÜRDE SICH DENN UNSER GESCHWAFEL ÜBERHAUPT ANHÖREN?
Also ging es los. Ich glaube am Tag der ersten Aufnahme, am 27.08.2009, war es ähnlich bewölkt wie die letzten Tage hier. Wir drei saßen in einem leeren Konferenzraum im Hochhaus unseres damaligen Arbeitgebers und schauten auf die graue Wolkendecke. Nach einem kurzen Vorgespräch drückte ich den Aufnahmeknopf auf dem Aufnahmegerät und es ging los. Nach der anfänglicher Unsicherheit kamen wir letztlich doch in unseren gewohnten Plaudermodus. Da wir damals wöchentlich(!) aufgenommen haben, legte sich die Scheu ziemlich schnell. Dazu war das Feedback der Hörerschaft freundlich und ermunternd. Die heute zahlreichen Hater so gut wie nicht vorhanden. Was für Zeiten!
Das Aufnahmegeräte genügte bald nicht mehr den Ansprüchen. Ein Großmembranmikrofon für jeden, sowie ein analoges Mischpult musste her. Keine günstige Investition damals, aber ihr wisst wie das ist mit den Hobbys. So ging es weiter, bis ein gewisser Louis van Gaal kam und den Bayern seinen Fussballstil beibrachte. Holger bekam damals ein grossartiges Jobangebot aus seiner Heimatstadt Hamburg und brach seine Zelte hier ab. Also blieben nur Meister Schommer und ich übrig.
Wir podcasteten weiter, zunächst weiterhin wöchentlich, dann aufgrund beruflicher und privater Veränderungen bei Herrn Schommer etwas seltener, ab und an auch mit Skype-Partnern aus der Ferne. Ich erinnere mich damals als schöne Gespräche mit @probek, @breitnigge, @torstenwieland, dem @kaisergrantler und Co.
So ging es auch dann lange Zeit weiter, bis ich im November 2011 nicht mehr in meiner damaligen Firma ausgehalten habe. Zuviele schlechte Entscheidungen in zu kurzer Zeit, unter denen immer die falschen Leute leiden mussten waren damals einfach mehr als ich ertragen konnte.
Herr Schommer musste danach zum podcasten immer zu mir in meine Wohnung kommen, da das Equipment angewachsen war und ich nichts mehr in der Firma lassen konnte. Die Ausrüstung wuchs an. Headsets wurden angeschafft, dann auch ein neues Mischpult. Dazu ein Kompressor/Expander. Was macht man nicht alles aus Neugier für die Hörerschaft.
Die Prioritäten verschoben sich langsam aber merklich bei Herrn Schommer und mir. Er war beruflich sehr eingespannt und für einige wichtige Projekte bei meinem ehemaligen Arbeitgeber verantwortlich. Dazu kam noch einiges an privatem Kram. Meine neue Wohnung lag mitten in der Stadt, so daß sie zwar mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut, mit einem Fahrzeug allerdings überhaupt nicht gut zu erreichen war, da u.a. das Parken in der Innenstadt entweder nicht möglich, teuer oder einfach nur nervig war. Ich dagegen machte mich selbstständig und nach einigen kleineren Aufträgen, ging es für mich am 01.06.2012 zu einem großen Automobilhersteller in München *husthust*.
In dieser Zeit, also so Anfang 2012, hielt uns vor allem der Spaß und die Gewohnheit der Aufnahmen zusammen. Dazu fieberten wir, wie alle anderen Bayern-Fans auch auf DAS SPIEL DER SPIELE hin: Das Champions League Finale in München.
Die Niederlage im Endspiel gegen Chelsea war aber nicht nur eine sportlich unfassbar schmerzhafte Erfahrung. Diese Niederlage hatte mir den Spaß am Fussball nachhaltig genommen. Die EM2012 die kurz nach dem Finale stattfand, habe ich wirklich nur am Rande mitbekommen. Wozu denn Fussball schauen dachte ich mir damals, auch wenn ich jetzt in der Stadt meines Lieblingsvereins arbeiten durfte. Fussball fühlte sich für mich vor allem ungerecht an. Dann kam lange nichts.
TO BE CONTINUED….
Ad multos annos!
Und vielen Dank für die eine oder andere Einladung zur Teilnahme.
Hi Yalcin,
sehr informativ und witzig geschrieben. Hatte mich schon immer interessiert wie das fehlpass projekt ins rollen gekommen ist… Bitte mehr davon.
Gruß,
Axel
Ja, mich interessiert sehr, was Du dazu schreiben wirst. Insbesondere, weil ich mich lange überhaupt nicht für Podcasts erwärmen konnte und viele Inhalte dieser fünf Jahre (nicht nur hier) komplett an mir vorbeigegangen sind. Deshalb würde ich es gerne lesen.
Mich würde auch der Rest der Geschichte interessieren, denn es geht mir ähnlich wie dem Trainer. Bin auch erst seit knapp zwei Jahren regelmäßiger Podcast-Hörer (vor allem, weil ich vorher eine ganze Zeit nur wenige Minuten mit dem Fahrrad zur Arbeit brauchte – jetzt machen diverse Podcasts die tägliche Pendelei erträglich) und höre den Fehlpass erst, seit er aus Probeks Küche erscheint – ok, den Rest der Geschichte kenne ich dann wohl schon, aber so eine halbe Story hier stehen zu lassen, ist doch doof. ;-)
Dir ist aber schon klar, dass wir alle auf die Fortsetzung warten, oder?
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