Nicht. Zu. Fassen.
Da erwartet man so etwas wie eine Trauerfeier und dann wird am Ende eine große Party daraus. Ein 5:0 (!) Auswärtssieg ist schon eine Duftmarke, die auch einige andere Mannschaften im Wettbewerb aufmerksam machen wird.
Dabei sah es in den ersten 35 Minuten ÜBERHAUPT nicht nach so einem Spaziergang – der es dann in der zweiten Hälfte letztlich geworden ist – aus.
Die Verunsicherung aus der Liga schien auch mit nach Lissabon geflogen zu sein, zaghaft, unkoordiniert und hektisch wirkten die Bayern in der Anfangsphase. Klose und Toni kaum zu sehen, Ribery gelang nicht viel und Schweinsteiger war zwar auf dem Spielbericht, aber nicht auf dem Platz zu sehen.
In der Defensive leistete sich Demichelis einige Aussetzer, von denen glücklicherweise keiner zu einem Gegentor führte, allerdings musste Lahm nach einer miserablen Abwehraktion, im eigenen Tor stehend, seine Mannschaft mit dem Kopf vor dem Rückstand bewahren.
Lissabon wirkte ebenfalls fahrig in der Offensive, leistete sich aber im Gegensatz zu den Gästen keine Aussetzer in der Verteidigung, so dass die Führung kurz vor der Pause durch Ribery praktisch aus dem Nichts fiel.
In der zweiten Halbzeit wirkten dann die Bayern alles andere als zögerlich, mit dem Anpfiff hellwach und mit Zug zum Tor fiel auch gleich das 2:0 nach der Pause durch Klose.
Der Doppelschlag vor und nach der Pause zeigte nun seine Wirkung: Lissabon zerfiel in seine Einzelteile. Der 11m von Ribery besiegelte die Niederlage und brach den losen Widerstand endgültig.
Der kleine Franzose legte dann noch Toni zwei Tore auf, quasi als Wiedergutmachung für den in der 42. Minuter verwehrten Torschuss.
Alles in allem hat Bayern ganz solide gespielt, mit den bekannten Schwächen in der Defensive, vor allem in Halbzeit eins. In der zweiten Hälfte war denn quasi jeder Schuss ein Tor, so das Lissabon demoralisiert das Spiel herschenkte.
Bleibt zu hoffen, dass sich am Sonntag nicht wieder so eine Bauchlandung ereignet wie nach dem 5:1 Sieg in Stuttgart zu Rückrundenbeginn. Spannung hochhalten, den Gegner erst nehmen, alles geben. Nur so kann es auch in Bremen klappen.