Der Gegner des FC Bayern München im Achtelfinale der CL heisst Sporting Lissabon. Auf dem Papier sicherlich keiner der ganz großen Fische, aber trotzdem keine Selbstläufer.
Muss man aber schlagen, wenn man sich in Europa wieder etablieren und mit den ganz dicken Brocken messen will.
Hätte ich das Spiel gestern nicht gesehen, würde ich mich wahrscheinlich über die 3 Punkte und den ersten Platz in der Gruppenphase freuen, tue ich aber nicht. Denn der blutleere Auftritt in der zweiten Halbzeit war unter aller Kanone.
Okay, in der ersten Halbzeit hat sich das Team insgesamt gut bewegt – offensiv, wie auch defensiv – aber die 3:0 Führung zur Pause war viel zu hoch. Lyon hatte einige gute Chancen und spielte direkter Richtung Tor. In der Anfangsphase kamen die Franzosen mit jeder Menge Power und niemand hätte sich beschweren können, wenn es nach 10 Minuten das 2:0 für Lyon gefallen wäre. Pech für die Hausherren.
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Bayern dagegen verwandelten drei Chancen eiskalt in drei Tore, allerdings gegen eine äußerst wackelige Hintermannschaft des französichen Rekordmeisters.
Nach der Halbzeitpause, hatte Ribery sogar die Chance ja auf das 4:0, vergab aber den Todesstoss und Lyon riss sich nochmal gewaltig zusammen.
Angriffswelle um Angriffswelle brandete ungebremst an den Bayern Strafraum. Mit Glück gelang es zwar noch den Gästen, den Sieg über die Zeit zu retten, allerdings bereitet mir der Auftritt in der zweiten Hälfte übelstes Kopfzerbrechen.
Lyon kam zu sehr vielen Chancen ohne gross im Mittelfeld gestört zu werden. Van Bommel und Borowski hatten keinerlei Zugriff auf das Spiel und wurde ein ums andere Mal von den Franzosen überrannt. Keinerlei Beruhigung, keinerlei Entlastung der Abwehr.
Apropos Abwehr: Stürmer mit dem Format eines Benzema sind für unsere Hintermannschaft nicht zu stoppen. Und im Achtelfinale, hat wahrlich genug davon. Also: Aufpassen!
Andererseits muss man auch die Kirche im Dorf lassen: 14 Punkte in der CL-Vorrunde geholt, kein einziges Spiel verloren, eiskalte Chancenverwertung und ein Rensing der so langsam auf Betriebstemperatur zu kommen scheint. Es könnten wahrlich schlechter für uns laufen…
Was war nicht alles in den Zeitungen angekündigt: Von einer Zeitenwende, Ende und Neubeginn einer Ära oder schlicht und einfach Wachablösung im deutschen Fussball war da die Rede.
Aber: Gewonnen! Und das in einem Spiel das an Spannung und Spieltempo kaum noch zu überbieten war.
Dank des Tores von Luca Toni in der Nachspielzeit gewann der FC Bayern das rasante und intensive Kräftemessen gegen Hoffenheim, etwas glücklich aber nicht unverdient. Hoffenheim hat sich sehr teuer verkauft und verdient alle Hochachtung.
Schneller als Premiere League
Die Spannung die sich tagelang über die Medien aufgeladen hatte, entlud sich in einem packenden Spiel am Freitagabend. Das Tempo das dabei von beiden Teams angeschlagen wurde, übertraf sogar die vieler Premiere League Spiele, die so etwas wie die Referenz in Sachen Spielgeschwindigkeit darstellen.
Es war ein schnelles, enges Spiel zweier gleichstarker Mannschaften mit wenigen Großchancen (Toni in der 12. Minute, kann man als Stürmer schon mal machen…) mit dem unbedingten Willen beider Mannschaften auf Sieg zu spielen und vielen engen Zweikämpfen.
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Hoffenheim trat sehr selbstbewusst und überzeugend auf. Schneller, flüssiger Spielaufbau und insbesondere nach Ballgewinn ging es über wenige Stationen in Richtung Rensing. Bayern versuchte viel mit langen Bällen auf Toni, da spielerisch keiner Akzente setzen wollte. Alternativ ging der Ball immer wieder auf links an Ribery, der von Beck aber gut abgeschirmt wurde. Aktionen über die Mitte oder über rechts (Schweinsteiger) fanden einfach nicht statt.
Bayern mit Gewalt, Hoffenheim mit Esprit
Hoffenheim prallte immer wieder an der Defensive um Lucio und van Buyten ab, allerdings dauerte dann das Umschalten auf Angriff immer einen Zacken zu lange, dies gelang den Hoffenheimern um Längen besser, die gefälliger und intelligenter in der Spielanlage wirkten, Bayern aber dafür mit mehr Wucht, in Person von Toni (ja, aber auch eine der beiden Gelegenheiten nach dem Ausgleich hätte man als Stürmer auch machen sollen, können, müssen, wollen…argl!)
Egal, in der allerallerletzten Minute hat er ja dann doch noch einen versenkt.
Klose und Schweinsteiger präsentierten sich als Totalausfälle, wobei gerade Schweini immer wieder attestiert wurde, sich durch die EM weiterentwickelt zu haben und konstant gut zu spielen.
Am Arsch, echt jetzt!
Ich frage mich wo Schweini war und woher diese miese Kopie stammt. Ohne jegliche Ideen- und Energiemomente, stattdessen Fehlpässe und Stockfehler zu hauf. Momentan: Ein einziger mieser und stechender Kopfschmerz, dieser Typ.
Aber so ist es mit der kompletten rechten Seite der Bayern. Oddo hinten zeigt bisher auch jede Menge Licht und Schatten. Es bleibt zu hoffen, dass es im Sommer etwas getan wird (weder Altintop (vorne) noch Lell oder Sagnol (hinten) sind echte Alternativen.
Hoffentlich hat es bis zur Sommerpause noch genügend lichte Momente.
Was ich noch anmerken möchte: Am Freitag haber ich zu keinem Zeitpunkt auf die Uhr geschaut und die beiden Halbzeiten gingen vorbei wie im Flug. Für mich ein echtes Qualitätsmerkmal eines spannenden und unterhaltsamen Spiels. Ging es auch euch so?
Nach dem dramatischen Verfall des KPI nach dem 3:3 gegen Bochum, dem im letzen KPI Update Rechnung getragen wurde (-1.0), ist Klinsmann und seinen Bayern tatsächlich eine Serie gelungen.
Seit dem knappen 1:0 Sieg in Karlsruhe am 8. Spieltag hat der FC Bayern nahezu alles gewonnen, ausser dem Unentschieden gegen den AC Florenz und das unglückliche 2:2 gegen Gladbach.
Die Mannschaft scheint sich gefunden zu haben, wirkt gefestigt und vor Selbstvertrauen strotzend. Auch körperlich macht das Team einen super Eindruck, englischen Wochen sind den Spielern in keinster Weise anzusehen.
Fazit: 11 Spiele, 9 Siege und 2 Unentschieden. Das reicht zur vorzeitigen Qualifikation zu CL-KO-Runde und – stand heute – zu Tabellenplatz 2.
Beinahe das Maximum rausgeholt, was will man mehr? Der Klinsmann Perfomance Index steigt massiv, von 1.9 Punkte auf 3.3. (Auf einer Skala von -5 bis +5).
Wie schon gesagt… viel mehr geht nicht. Sieg gegen Hoffenheim, Herbstmeisterschaft, Sieg in Lyon…
Die erste Hürde auf dem Weg zu Tabellenspitze wurde am Samstag weggeräumt, aber es war ein glanzloser – aber dennoch verdienter Sieg gegen Leverkusen, die für meinen Geschmack viel zu zahm aufgetreten sind. Zeckigkeit, Bissigkeit und mehr Tempo hatte ich vor dem Spiel von unseren Gegner erwartet. Stattdessen gab es nur in den ersten 20 Minuten Druck auf Rensings Kasten.
Danach hatten sich die Bayern auf die Gastgeber eingestellt, liessen nichts mehr zu, übernahmen von Minute zu Minute die Kontrolle. Man konnte förmlich spüren wie das Momentum kippte. Trotz einigerer Chancen, liessen die zahlreichen Abspielfehler auf beiden Seiten keinen echten Spielfluss mehr aufkommen.
Bayern knüpfte an das Ende der ersten Hälfte an und entwickelte immer mehr Druck, von Leverkusen war stellenweise nichts mehr zu sehen. Nach einem schönen Spielzug über die linke Flanke köpfte Luca Toni dann zur Führung ein.
Nach dem 1:0 ging Leverkusen dann gänzlich ein, tat nichts mehr für die Offensive. Bayerns Überlegenheit zeigte sich u.a. in einem Borowski Kopfball der knapp das Tor verfehlte und einem herrlichen Ribery-Solo, bei dem er an Adler scheiterte. Klose entschied dann mit einem Flachschuss zum 2:0 endgültig die Partie.
Letzendlich war der Sieg durch die stetige Leistungssteigerung der Bayern verdient. Leverkusen wirkte zu passiv und hatte nach der bayrischen Führung nichts mehr zuzulegen.
Am Freitag kommt Tabellenführer Hoffenheim in die Allianz Arena zum nächsten Spitzenspiel und die Giftpfeilhagel hat mit dem Schlusspfiff am Samstag eingesetzt – und zwar in beide Richtungen. Dabei scheinen Parteien etwas zu vergessen, denn: Wichtig ist auffem Platz! *3EuroinsPhrasenschweineinzahl* :-)