Selbst gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte schafft es der Rekordmeister erneut nicht, einen hohen Vorsprung nach Hause zu bringen. Etwas über zwei Minuten in Gladbach haben gezeigt, das die Abwehr, genau wie die wiedergefunden geglaubte „Mir san Mir„-Mentalität, auf äußerst wackligen Beinen steht.
Die Verteidigung sah bei beiden Gegentreffern mehr als amateurhaft aus. Demichelis darf vor dem Anschlusstreffer Friend niemals so zum Kopfball gehen lassen und Lell hätte den Ball unmittelbar vor dem Ausgleich – von mir aus mit dem am Boden liegenden Colautti – auf die Tribüne dreschen müssen.
Eigentlich war es ja wie so oft: Gegen einen am Boden liegenden Gegner zu früh den Gang rausgenommen und dann am Ende nicht mehr in der Lage gewesen wieder Gas zu geben.
Die Nachlässigkeit mit der wir die Gegner wieder aufbauen ist so etwas von unnötig! Das es gegen Schalke schon nicht ins Auge ging, war zu weiten Teilen Schalkes Unfähigkeit und etwas Glück geschuldet. Das es gegen Gladbach letzten Endes in die Hose gegangen ist zeigt, daß der Rekordmeister bis zur letzten Minute konzentriert und engagiert zu Werke gehen muss um erfolgreich zu sein.
Klinsmann hat noch vielen Schrauben zu drehen, denn im Vergleich zu Hitzfeld steht er um einiges schlechter da. Mit nahezu identischer Mannschaft hat er es geschafft, im ersten Saisondrittel soviele Gegentore einzufangen, wie in der gesamten letzten Saison. Selbst das wäre zu verschmerzen, wenn sich wenigstens das Spiel nach vorne merklich verbessert hätte. Und das ist definitiv nicht eingetreten. Weder ist etwas von der Dominanz, noch vom schnellen vertikalem Spiel in die Spitze zu sehen, welches der kalifornische Reformator zu Saisonbeginn dem Rekordmeister beibringen wollte.
Meine einzige Hoffnung ist das sich in der Winterpause etwas tut. Änderungen an der Zusammensetzung des Kaders plus eine konzentrierte Vorbereitung sind von Nöten, wenn das dieses Jahr etwas werden soll. Mit Klinsmann und dem Titel.