Landon Donovan – Die Lösung aller Probleme?

Kurze Überlegung: Wir kassieren massig Gegentore weil das Spiel gegen den Ball nur selten stattfindet, weil im Mittelfeld Löcher klaffen so groß wie Bombenkrater, weil es an Laufbereitschaft und Engagement fehlt. Dazu mangelt es an Ideen in der Offensive, denn das Bayern-Spiel ist erschreckend einfach ausrechenbar, denn es besitzt nur 2 Varianten, nämlich

  • a) Ribéry den Ball geben und ihn solange rumfummeln lassen, bis etwas brauchbares daraus entsteht
  • b) den langen Hafer in Richtung Toni spielen, der dann entweder eine Bude macht oder theatralisch nach einem verlorenen Zweikampf zu Boden geht.

Aber Jürgen Klinsmann hat eine Lösung für alle Fragen aus Amerika importiert:

Landon Donovan, Torschützenkönig der MLS, heuert höchstwahrscheinlich bis März auf der Bayern-Galeere an.

Ich fasse zusammen: Hinten wackelts, im Spiel nach vorne fehlt die Inspiration und wir besorgen uns einen Einäugigen aus der drittklassigen Fussballliga.

Wirklich. Als ob es nichts dringenderes zu tun gäbe…

13. Spieltag: Borussia M’gladbach – FC Bayern München 2:2 (0:1)

Selbst gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte schafft es der Rekordmeister erneut nicht, einen hohen Vorsprung nach Hause zu bringen. Etwas über zwei Minuten in Gladbach haben gezeigt, das die Abwehr, genau wie die wiedergefunden geglaubte „Mir san Mir„-Mentalität, auf äußerst wackligen Beinen steht.

Die Verteidigung sah bei beiden Gegentreffern mehr als amateurhaft aus. Demichelis darf vor dem Anschlusstreffer Friend niemals so zum Kopfball gehen lassen und Lell hätte den Ball unmittelbar vor dem Ausgleich – von mir aus mit dem am Boden liegenden Colautti – auf die Tribüne dreschen müssen.

Eigentlich war es ja wie so oft: Gegen einen am Boden liegenden Gegner zu früh den Gang rausgenommen und dann am Ende nicht mehr in der Lage gewesen wieder Gas zu geben.

Die Nachlässigkeit mit der wir die Gegner wieder aufbauen ist so etwas von unnötig! Das es gegen Schalke schon nicht ins Auge ging, war zu weiten Teilen Schalkes Unfähigkeit und etwas Glück geschuldet. Das es gegen Gladbach letzten Endes in die Hose gegangen ist zeigt, daß der Rekordmeister bis zur letzten Minute konzentriert und engagiert zu Werke gehen muss um erfolgreich zu sein.

Klinsmann hat noch vielen Schrauben zu drehen, denn im Vergleich zu Hitzfeld steht er um einiges schlechter da. Mit nahezu identischer Mannschaft hat er es geschafft, im ersten Saisondrittel soviele Gegentore einzufangen, wie in der gesamten letzten Saison. Selbst das wäre zu verschmerzen, wenn sich wenigstens das Spiel nach vorne merklich verbessert hätte. Und das ist definitiv nicht eingetreten. Weder ist etwas von der Dominanz, noch vom schnellen vertikalem Spiel in die Spitze zu sehen, welches der kalifornische Reformator zu Saisonbeginn dem Rekordmeister beibringen wollte.

Meine einzige Hoffnung ist das sich in der Winterpause etwas tut. Änderungen an der Zusammensetzung des Kaders plus eine konzentrierte Vorbereitung sind von Nöten, wenn das dieses Jahr etwas werden soll. Mit Klinsmann und dem Titel.

Transfergerüchte rund um den FC Bayern München: Herbst 2008/2009

Kleine Aktualisierung der Transfergerüchte rund um den FC Bayern München – es wurde aber auch Zeit :-)

Während sich bei den Zugängen die üblichen Verdächtigen wie die halbe Offensive von Zenit St. Petersburg und dazu Mario Gomez den Kern bilden, gibt es neue Transfergerüchte um die Abgänge.

Toni Kroos und Mark van Bommel sind heute -nach einem Artikel im Kicker– neu dazugekommen!

Während Toni Kroos mit seiner Reservistenrolle nicht zufrieden zu sein scheint und sich einfach mehr Einsatzzeiten wünscht, steht bei Van Bommel die Frage im Raum ob und wie lange sein Vertrag verlängert wird.

Bei Kroos würde ich mir eine Ausleihe, wie bei Phillip Lahm damals wünschen. Dann könnte er anderweitig Praxis sammeln und hoffentlich als gereifter Bundesligaspieler wieder zum FC Bayern zurückkehren.

Bei Van Bommel ist die Lage kniffliger. Er ist inzwischen 31 Jahre alt und die Wahrscheinlichkeit das er in den kommenden Jahren nochmal einen zweiten Frühling erlebt wie Zé Roberto sind gering, da Van Bommel als Spieler zu, größten Teil von seiner Physis lebt.

Wenn mit ihm auch Zé Roberto den FC Bayern verlassen würde, stünde das zentrale Mittelfeld ziemlich verweist da. Alternativen: Sosa? Altintop? Borowski? Oder doch ein ganz neuer? Wenn ja, wer? Ich sehe nämlich keinen am Horizont. Vielleicht zaubert ja Paul Breitner noch einen total überteuerten Südamerikaner aus dem Hut, who knows?

Wie gesagt… sehr knifflig das Ganze.

12. Spieltag: Schalke 04 – FC Bayern München 1:2 (1:2)

Bayern holt drei Punkte auf Schalke, aber meine Freude über den Auswärtssieg hält sich in Grenzen. Ist fast schon peinlich. Denn eigentlich darf man für 45 Minuten Passivität nicht belohnt werden, aber wenn du den Ball so ideenlos nach vorne spielst wie Gelsenkirchen es heute getan hat, gehörst du auch bestraft. Aber mei… es gibt halt so Spiele: Mehr Spielanteile, mehr Eckbälle aber trotzdem geht nichts rein.

Schalke war über weite Teile die spielbestimmende Mannschaft, verpasste es aber in der ersten Halbzeit mehr als ein Tor zu machen. Die Bayern-Verteidigung war nicht immer ganz auf der Höhe des Geschehens, Lucio wirkte in einigen Momenten sehr unentschlossen, Oddo und Ze Roberto auf den Außen ließen zu viel durch.

Mitten hinein in die optische Überlegenheit der Schalker dann die erneute Führung nach einem tollen Zusammenspiel zwischen Zé Roberto und Ribéry. Zwei Chancen – Zwei Tore. Daran hatten die Blauen -sorry- zu kauen. Das Knirschen der Schalker Zähne nach dem 1:2 war sogar bei uns im wilden Süden zu vernehmen.

In der 2. Hälfte entschied sich Klinsmann dafür den Stahlhelm aufzusetzen, den eigenen Strafraum mit Abwehrbeton zu verkleiden und die Schalker kommen zu lassen. Brachte dann Lell für Zé Roberto sowie Ottl für Toni. Der Gegner schaffte es aber trotzdem kaum, den Ball gefährlich in Richtung Rensing zu befördern. Der junge Torwart brachte aber selbst noch mal etwas Würze in die Partie, indem er einige Male seine Defizite bei hohen Bällen im offenbarte. Zum Wegschauen schlecht das.

Geschenkt.

Letztendlich wird keine Sau danach fragen WIE diese 3 Punkte auf dem Konto gelandet sind. Trotzdem schäme ich für die 2. Hälfte: Ein klein wenig für die 45 Minuten Abwehrschlacht, etwas mehr für Luca Tonis Schauspielkunst und ganz ganz arg für den Pfostenschuss von Sosa in der Nachspielzeit.

11. Spieltag: FC Bayern – Arminia Bielefeld 3:1 (1:1)

Eine Prognose mit schalem Beigeschmack: In nicht allzuferner Zukunft, wird der Sieg gegen die Betonmischer aus Bielefeld der Stadt-die-es-nicht-gibt nicht wegen den grausamen Fehlpässen in der ersten Halbzeit, den Toren oder gar der Systemumstellung in der Halbzeit in Erinnerung bleiben, sondern wegen dem endgültigen Bruch zwischen dem FC Bayern München und Lukas Podolski.

Klinsmann gab am Samstag Mittelfeldspieler Borowski und damit einem 4-5-1 den Vorzug vor dem einzigen einsatzfähigem Stürmer auf der Bayern-Bank. Lauter kann eine Ohrfeige nicht schallen. Schon im Vorfeld hatte Uli Hoeneß bei einer PK Podolskis Einstellung kritisiert.

Podolski gab darauf in der zweiten Halbzeit mit guter Leistung eine sportliche Antwort, legte danach aber nochmals direkt und indirekt, verbal und mit seiner unangemeldeten Reise direkt zum Boxkampf von Felix Sturm, nach.

Die Beziehung zwischen Lukas Podolski und dem Rekordmeister, die nie mehr als eine Zwangsehe und nie eine Liebesheirat war, divergiert seit Monaten auseinander und hat ohne Zweifel einen neuen Tiefpunkt erreicht. Klinsmanns Erklärung mit: „Wir wollten auch Lukas ein bisschen kitzeln“ wirkt im Nachhinein gekünstelt bis peinlich.