DFB-Pokal Finale: Borussia Dortmund – FC Bayern München 1:2 n.V.

Diese Endspiele sind nichts mehr für meine Nerven. Seit dem Barcelona-Trauma 99 ist es mir egal wie der Gegner heißt, wie wir spielen oder wie viele Torchancen wir ausgelassen haben. Selbst bei Toren ist meine Freude gedämpft. Erst wenn der Schiedsrichter abpfeift, kann ich mich entspannen und genießen.

Schon vor dem Anpfiff war mir klar, dass es heute eine enge Kiste werden würde, denn nach der 5:0 Ohrfeige in der Bundesliga hatte der BVB einiges wieder gutzumachen. Die Führung durch Toni in der 11. Minute blieb lange Zeit die einzig gelungene Aktion im Spiel, denn nach dem 1:0 stellte Bayern den Spielbetrieb beinahe gänzlich ein. Eigentlich unverständlich und auch fahrlässig. War es die fehlende Kraft oder doch die Angst vor der eigenen Courage?

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Erst durch die Nachlässigkeiten der Bayern fand Dortmund so richtig ins Spiel. Allerdings konnten Sie bis auf die Chance von Tinga die Bayern nicht entscheidend in Bedrängnis bringen.

In der Endphase dann immer weitere Unkonzentriertheiten im Spielaufbau und keinerlei Entlastung für die Bayern-Defensive. Befreiungsschläge und Fehlpässe en masse. Um das Gegentor haben wir letztlich fast gebettelt. So nervös darf man sich in den letzten Minuten einfach nicht präsentieren. Und kann mir jemand mal erzählen wofür Schiedsrichter Knut Kircher sage und schreibe 3 Minuten Nachspielzeit angezeigt hat? Naja, ist ja trotzdem gut gegangen.

Nach dem Ausgleich von Mladen Petric in der zweiten Minute der Nachspielzeit, schienen uns die Felle davonzuschwimmen. Dortmund weiter mit Oberwasser, wir dafür mit Podolski und einem Luca Toni, der mit seinem beeindruckenden Torriecher dort steht wo eine Torfabrik zu stehen hat.

Siegerehrung und Bierduschen

Ein enger, aber kein unverdienter Sieg der Bayern. Denn hätte Klose seine zwei Chancen genutzt oder Podolski seinen Nachschuss, wäre das Spiel schon nach 90 Minuten zu Ende gewesen. Geschenkt. Fussball findet ja nicht im Konjunktiv statt. Trotzdem: Kompliment an Dortmund.

Schön: Oliver Kahn hat „seinen“ Pott, auch wenn Franck Ribéry immer wieder damit stiften geht, Hitzfeld den Sieg in seinem „Traumfinale“ und die Mannschaften den ersten/zweiten von drei/vier möglichen Titeln in diesem Jahr.

Dass die Herren Kehl und Petric wieder die alte „Bayern-Dusel„-Leier in die Mikrofone heulen durften, war das leckere Sahnehäubchen auf diesen Titel, das trotz aller Anspannung, Appetit gemacht hat auf ein weiteres Finale. In dem dürfen die Bayern gerne auch mal ihre Konterchancen nutzen und souverän nach 90 Minuten gewinnen. Meine Nerven und Oliver Kahn wären mehr als dankbar.