Das Spiel am Samstag war ein Beispiel dafür, wie wenig die nackten Resultate eines Spiels, über dessen eigentlichen Verlauf aussagen können. „Nur“ 2:1 gegen den Tabellendritten gewonnen – das klingt nach einem knappen, ja vielleicht sogar engen Sieg für den FC Bayern, dabei waren die Münchener haushoch überlegen und hätten bei konsequenterer Chancenverwertung 4, 5 oder mehr Tore erzielen können.
Michael Skibbe und seine junge Truppe, im Vorfeld des Spieltages wieder einmal mit jeder Menge Vorschusslorbeeren nach München gereist, zeigten nur in wenigen Momenten, warum sie als durchaus ernst zu nehmender Konkurrent beim Rekordmeister antraten. Aber über das gesamte Spiel hinweg wirkte die Bayer-Elf vor allem in der zweiten Halbzeit unsicher, zaghaft, phasenweise fast schon ängstlich gegen von Beginn an druckvoll und spielfreudig auftretende Münchener.
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Bayer kam alles in allem „dank“ der schlechten Chancenverwertung von Toni, Klose und Podolski und letztlich einem guten Tag von Rene Adler relativ glimpflich davon. Und auch wenn ich das hier schon relativ häufig geschrieben habe: Hoffentlich rächt sich diese Lässigkeit nicht in einem entscheidenden Moment wie z. B. in einem Endspiel.
Aber man soll die Feste ja bekanntlich feiern wie sie fallen: Die Entschlossenheit, mit der Bayern – nicht nur gegen Leverkusen, sondern auch gegen die Konkurrenzen um die Meisterschale wie z. B. Bremen und Schalke – angetreten ist und die vorhandene Qualität im Kader im richtigen Moment gezeigt hat, macht Lust auf mehr und das trotz solcher Ausrutscher wie gegen Cottbus.
Jetzt, wo es in der Liga fast nur noch gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte geht, heißt es für Hitzfeld die Spannung hoch zu halten, damit auf der Zielgeraden kein Schlendrian in der Truppe aufkommt. Wäre doch gelacht, wenn wir uns gegen die Abstiegskandidaten auf die Schnauze legen würden… Und das sogar im wahrsten Sinn des Wortes.