Nach dem knappen Sieg in Rostock und zwei müden unentschieden gegen Werder Bremen und den FC Aberdeen schien es für den geübten Betrachter so, als ob der „große“ FC Bayern ohne Ribéry nur noch Normalmaß. Ohne Ideen, Tempo, und ohne jeglichen Spielwitz.
Der 3:0 Sieg in Hannover vom Sonntagabend war ein engagiertes, entschlossenes Statement gegen diese These. 20 Minuten lies man Ball und Gegner, der schnell aber dafür unpräzise unterwegs war, laufen, sah sich an was er zu bieten hatte – und das war an Offensivdrang und Einsatz mehr als in der gesamten Saison bisher, aber das ist ja bei fast allen Mannschaften so, wenn es gegen Bayern geht – um dann nach und nach das Spiel und den Gegner zu kontrollieren.
Typisch Bayern München
Was zu sehen war, war „typisch“ Bayern München, die Bayern der Prä-Ribéry Zeit: Nachdem sich der Gegner nach Leibeskräften müht, mit seinen stumpfen Waffen Eindruck beim Rekordmeister zu schinden (das Adjektiv eignet sich übrigens hervorragend für weitere Wortspiele im Zusammenhang mit einem ganz bestimmen hannoveraner Stürmer…), macht sich dieser irgendwann mal auf, souverän das Spiel zu bestimmen und den Ball nach vorne zu spielen.
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Die ersten zaghaften Versuche in Halbzeit zwei von Toni und Klose (Ja, er stand wirklich auf dem Platz!) vereitelte zwar 96-Torwarte Enke, konnte dann aber letztendlich doch nichts gegen den Hattrick von Toni ausrichten, der wieder den 3 Punkte Vorsprung vor Bremen bedeutete.
Mann des Spiel natürlich: Luca Toni. Mit dem ersten Hattrick seit 17 Jahren für den FC Bayern München bewies er erneut seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Schon toll anzuschauen, wie konzentriert er im Strafraum zum Ball geht.
Schweinsteiger besser als zuletzt, Altintop und van Bommel einsatzfreudig
Aufsteigende Form zeigte auch der zuletzt – auch von mir – stark kritisierte Schweinsteiger, durch seine beiden Torvorlagen. Weiter so und unbedingt gegen Aberdeen und den HSV nachlegen!
Weitere Aktivposten waren für mich van Bommel und Altintop. Ersterer das Mittelfeld für die Gegner zur No-Go-Area machte, bemühte sich der Türke das Offensivspiel über die rechte Seite zu beleben. Daumen hoch für dem Einsatz! Dagegen war der Auftritt von Klose und Sagnol erneut als Totalausfallx2 zu verzeichnen, aber glücklicherweise hatten ihre Schwächephasen keine Auswirkungen auf den Erfolg der Mannschaft. Hoffentlich fangen sich die beiden demnächst.
Ja, es schien in letzter Zeit wirklich so, als sei der gigantische FC Bayern München ohne seinen Taktgeber und Ballzauberer Franck Ribéry auf Normalmaß geschrumpft, aber dennoch ist die Mannschaft für einige Bundesligisten, dazu gehört unter anderem auch Hannover, eine andere Kragenweite.