Das Fussball nicht immer gerecht ist, hat sich gestern wieder einmal bewiesen. Obwohl, eigentlich war der Ausgleich 8 Minuten vor dem Ende schon eine notwendige und letztlich auch gerechte Bestrafung, der in der letzen Viertelstunde zu sorglos agierenden Hausherren.
Dabei schien es ein Abend wie gemalt: Trotz Ruhepausen für Zé Roberto, Luca Toni, Martin Demichelis und Hamit Altintop und Spielpraxis für die Herren van Buyten, Ottl, Podolski und Schweinsteiger spielte der FC Bayern nach frühem Rückstand, spätestens mit dem Ausgleich durch Podolski, Katz und Maus mit den abstiegsgefährdeten Engländern. Ribéry präsentierte sich wieder in guter Form und war bis zu seiner Auswechslung nach einer Stunde zusammen mit Lukas Podolski bester Mann auf dem Platz. Letzerer zeigt sich sehr beweglich und schoss sich mit seinem Doppelpack den angestauten Frust von der Seele.
Als er dann kurz vor Ribéry vom Feld ging, stand es noch 2:1 für sein Team und bis dahin war Bayern drückend überlegen. Das 3:1 schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Auch Hitzfeld schien sich des Sieges bereits gewiss zu sein und wechselte kurz darauf im Hinblick auf das Auswärtsspiel in Stuttgart mit Schweinsteiger auch den letzten Aktivposten der Bayern-Offensive aus.
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Danach schaltet der Rekordmeister endgültig auf „Cruising-Mode“. Zu früh wie von mir befürchtet. Ein einziger Angriff über die linke Seite kurz von Schluss genügte den Trotters für das Ausgleichstor, was gleichzeitig auch der Endstand war.
Nach dem Spielende machte sich ein Gefühl breit, das sich nicht in Worten, sondern eher in einem ausgiebigen Seufzer ausdrücken lässt. Trotz bester Gelegenheiten hat man gestern 2 Punkte liegen gelassen, weil man sich nach der Führung zu sicher fühlte. Und anstatt dem Gegner mit dem 3:1 den KO-Schlag zu versetzen, hat man sich kurz vor dem Ende noch einen bösen Haken in die Magengrube eingefangen.
Im Boxen wird es ein Kämpfer ohne Killerinstinkt nie bis an die Spitze schaffen. Gleiches gilt auch im Fussball.
Ja, der Haken in die Magengrube hat gesessen und war zumindest moralisch gesehen verdient.
Nicht nur wegen Rummenigges unverhohlener Kritik am Trainer stellt sich natürlich nun die Frage, welchen Anteil Hitzfeld an diesem unnötigen Punktverlust hat. Dass nicht die komplette erste Garnitur zum Eisatz kommt, war in Anbetracht des Stuttgart-Spiel ein paar Stunden später ja kein Wunder; eine derart brachiale Rotation aber durchaus gewagt. Und bis zum 2-1 schien die Taktik ja auch aufzugehen. Wäre das Spiel so ausgegangen, dann könnt man jetzt froh darüber sein, so viele wichtige Spieler so effizient für das morgige Spiel geschont zu haben.
Nach dem Ausgleichstreffer blieb allerdings der fade Beigeschmack, dass dieses Unentschieden vor allem nach den Auswechslungen von Podolski und Ribéry so unnötig wie ein Kropf gewesen ist.
Ein kurzer Blick auf die Tabelle und die verbleibenden Gegner sollte allerdings das Ausmaß dieser Punkteteilung nicht ins Katastrophale rutschen lassen; allein die Art und Weise ärgert immens.
Und dieser von Kahn auch schon identifizierte, sich in den letzten Wochen einschleichende Schlendrian sollte der Mannschaft nun tunlichst wieder ausgetrieben werden. Vor allem die Spiele gegen Frankfurt und Bolton waren von einer Einstellung gezeichnet, die sich an dem Grundsatz orientiert, dass der Ball irgenwann und irgendwie schon reingehen wird. Wenn dies dann nicht der Fall ist, dann fällt es den Spielern auf einmal wie Schuppen von den Augen; aber dann ist es meistens schon viel zu spät.
Es muss wieder der eiskalte Abschluss gesucht werden, der dem tapfer verteidigenden Gegner relativ früh (und nicht IRGENDWANN) das Kreuz bricht, die Moral sinken lässt; erst DANN geht der Rest von alleine. Es bleibt nur zu hoffen, dass diese von anderen höchst unsympathisch erlebte Kälte bald wieder Einzug hält, sonst kann man irgenwann nur noch Torchancen und -schüsse zählen, aber keine Punkte (höchstens die verlorenen…).
Und zum Schluss noch was zur Rummelfliege (mich wundert, dass dieser Spitzname wieder verloren ging). Es war erfreulich still um den Vorstandsvorsitzenden geworden, was in Anbetracht seiner sonst eher gewagten und meist extrem dumm formulierten Aussagen äußerst angenehm war. Umso absehbarer war es auch, dass er jetzt mal wieder einen rauslassen musste. Vielleicht sprach er nur das aus, was sich viele dachten; aber den eigenen Trainer kurz vor Vertragsverhandlungen öffentlich derart umzugrätschen ist einfach schlechter Stil. Intern kann er sich den Ottmar ja zur Brust nehmen bzw. einfach darüber diskutieren, ob die frühen Auswechslungen so sinnvoll waren (vor allem weil abzusehen war, dass gerade Ribéry und Poldi die Trotters wohl im Alleingang abschießen konnten); aber sich wie ein unzufriedener Kunde an den Beschwerdeschalter stellen und zu maulen anzufangen, geht einfach nicht.
Ja, der Haken in die Magengrube hat gesessen und war zumindest moralisch gesehen verdient.
Nicht nur wegen Rummenigges unverhohlener Kritik am Trainer stellt sich natürlich nun die Frage, welchen Anteil Hitzfeld an diesem unnötigen Punktverlust hat. Dass nicht die komplette erste Garnitur zum Eisatz kommt, war in Anbetracht des Stuttgart-Spiel ein paar Stunden später ja kein Wunder; eine derart brachiale Rotation aber durchaus gewagt. Und bis zum 2-1 schien die Taktik ja auch aufzugehen. Wäre das Spiel so ausgegangen, dann könnt man jetzt froh darüber sein, so viele wichtige Spieler so effizient für das morgige Spiel geschont zu haben.
Nach dem Ausgleichstreffer blieb allerdings der fade Beigeschmack, dass dieses Unentschieden vor allem nach den Auswechslungen von Podolski und Ribéry so unnötig wie ein Kropf gewesen ist.
Ein kurzer Blick auf die Tabelle und die verbleibenden Gegner sollte allerdings das Ausmaß dieser Punkteteilung nicht ins Katastrophale rutschen lassen; allein die Art und Weise ärgert immens.
Und dieser von Kahn auch schon identifizierte, sich in den letzten Wochen einschleichende Schlendrian sollte der Mannschaft nun tunlichst wieder ausgetrieben werden. Vor allem die Spiele gegen Frankfurt und Bolton waren von einer Einstellung gezeichnet, die sich an dem Grundsatz orientiert, dass der Ball irgenwann und irgendwie schon reingehen wird. Wenn dies dann nicht der Fall ist, dann fällt es den Spielern auf einmal wie Schuppen von den Augen; aber dann ist es meistens schon viel zu spät.
Es muss wieder der eiskalte Abschluss gesucht werden, der dem tapfer verteidigenden Gegner relativ früh (und nicht IRGENDWANN) das Kreuz bricht, die Moral sinken lässt; erst DANN geht der Rest von alleine. Es bleibt nur zu hoffen, dass diese von anderen höchst unsympathisch erlebte Kälte bald wieder Einzug hält, sonst kann man irgenwann nur noch Torchancen und -schüsse zählen, aber keine Punkte (höchstens die verlorenen…).
Und zum Schluss noch was zur Rummelfliege (mich wundert, dass dieser Spitzname wieder verloren ging). Es war erfreulich still um den Vorstandsvorsitzenden geworden, was in Anbetracht seiner sonst eher gewagten und meist extrem dumm formulierten Aussagen äußerst angenehm war. Umso absehbarer war es auch, dass er jetzt mal wieder einen rauslassen musste. Vielleicht sprach er nur das aus, was sich viele dachten; aber den eigenen Trainer kurz vor Vertragsverhandlungen öffentlich derart umzugrätschen ist einfach schlechter Stil. Intern kann er sich den Ottmar ja zur Brust nehmen bzw. einfach darüber diskutieren, ob die frühen Auswechslungen so sinnvoll waren (vor allem weil abzusehen war, dass gerade Ribéry und Poldi die Trotters wohl im Alleingang abschießen konnten); aber sich wie ein unzufriedener Kunde an den Beschwerdeschalter stellen und zu maulen anzufangen, geht einfach nicht.