Bayern patzt in Wolfsburg

Tja, wer hätte heute vor dem Spiel auch nur einen Pfifferling auf Wolfsburg gesetzt?

Das tragisch-komische an der Niederlage heute: Irgendwie haben es alle kommen sehen. Oliver Kahn schien schon nach dem Sieg gegen Inter etwas zu ahnen: „Ich bewerte den Sieg nur dann hoch, wenn wir es jetzt schaffen, am Samstag in Wolfsburg zu gewinnen. Dann haben wir in dieser Woche etwas Großes geleistet.“ Er sollte leider Recht bekommen und damit sollte die Woche auch genauso schrecklich enden wie Sie mit dem Grottenkick gegen Aachen begonnen hatte.

Anstatt den Schwung aus Mailand mit in den grauen Bundesligaalltag gegen den VfL Wolfsburg zu retten, zeigte der FCB einen ideenlosen und blutarmen Auftritt beim Tabellenletzten aus Niedersachsen. Zu keinem Zeitpunkt des Spiels hatte ich den Eindruck, dass wir heute gegen den VfL gewinnen können und das obwohl die wolfsburger Trümmertruppe gerade mal zwei Tore in bisherigen Saison erzielt hatte.

So kam alles wie es kommen musste: Mit der ersten und einzigen Torchance traf Unsympath Mike Hanke seit gefühlten 1000 Tagen mal wieder ins Tor und fügte damit dem FC Bayern die zweite Auswärtspleite der Saison zu, die keineswegs unverdient war.

Warum ließ Magath auch dieselbe Mannschaft wie am Mittwoch antreten? Wäre es zuviel verlangt Dos Santos, Scholl oder Karimi von Anfang an zu bringen? Und warum wird denn bitte ein Santa Cruz vor einem Podolski eingewechselt? Es bleibt zu hoffen dass sich Felix Magath _irgendetwas_ dabei gedacht hat.

Anyway: Wer so uninspiriert, unkonzentriert, willen- und lustlos auf dem Feld steht, wie der deutsche Rekordmeister darf sich am Ende nicht wundern, wenn er mit leeren Händen wieder nachhause fährt. 0,0 Torchancen gegen einen 45 Minuten konsequent mauernden Gegner sind für einen FC Bayern ein einziges Armutszeugnis.

Bayern-Sieg gegen Inter Mailand

Selten trat mein ambivalentes Verhältnis zum FC Bayern so offen zu Tage, wie gestern während der Champions League Partie gegen Inter Mailand. Einerseits wollte ich sehen wie wir, genau wie vor ca. 7 Monaten beim 1:4 Desaster gegen AC Mailand, wieder einmal im Giuseppe-Meazza-Stadion einen spielerischen Offenbarungseid auf europäischer Bühne leisten. Die Graupenspiele in der Bundesliga gegen Bielefeld, Aachen oder im Pokal gegen St. Pauli muss Resteuropa ja nicht ertragen – sondern wir Bayern-Trottel im Stadion oder vor dem Fernseher. Andererseits freue ich mich natürlich besonders über Siege gegen große Mannschaften, oder eben solche die sich für ebensolche halten. Etwas Wolfsburg-Feeling im Europapokal, wenn man so möchte.

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Wird die Meisterschale nur noch in München gereinigt?

Gastkolumnist Christian „Doc“ Schneiders verbale Blutgrätsche gegen den Letzten Kick mit dem Titel Höhenflieger mit Verfallsdatum von Peter Ahrends bei Spiegel Online.


Berlin, Mönchengladbach, Nürnberg: Drei Überraschungsteams tummeln sich derzeit im oberen Tabellendrittel der Bundesliga. Doch den vermeintlichen Bayern-Konkurrenten wird schon bald die Puste ausgehen. Am Ende kommt ohnehin alles wie immer.

[…]

Die Bundesliga ist demnach eine bis auf weiteres langweilige Veranstaltung geworden. Vermeintliche Bayern-Konkurrenten werden zu Titelaspiranten hochgeschrieben, bis sie selbst dran glauben, um dann anschließend im Ligaalltag gnadenlos versenkt zu werden.

Diesen Worten kann ich mich nur eingeschränkt anschließen. Der Kern ist doch folgender: Das Geld dominiert. Dennoch bin ich überzeugt davon, dass ein Verein inzwischen auf Augenhöhe zu den Bayern ist: WERDER BREMEN.
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Bayern München – Alemannia Aachen – zweite Hälfte

Zehn gute Minuten nach der Pause haben für den Siegtreffer von Mark Van Bommel gereicht. Danach gab´s es wieder das üblich Gestolper aus der ersten Hälfte. Vorne standen sich Makaay, Pizarro und Roque Santa Cruz weiterhin auf den Füßen, da keiner der verehrten Herren es für nötig hielt sich zu bewegen. Vielleicht wollte man sich auch für das Spiel am Mittwoch gegen Inter Mailand schonen.

Um ein Haar wäre der Plan schief gegangen, denn Aachen auch nach dem Rückstand weiterhin mit mutigem Spiel nach vorne und mit guten Chancen auf den Ausgleich. Das Ausgleichstor wurde zu Unrecht aberkannt, da Noll nicht im Abseits stand.

Mühsamer und glücklicher Erfolg also für den FC Bayern gegen einen ordentlich aufspielenden Aufsteiger. Van Bommels zweiter Treffer sichert den Münchenern drei Punkte in der Meisterschaft. Für das Spiel am Mittwoch wird allerdings einiges mehr an Einsatz nötig sein, wenn man in Mailand bestehen will.

Bayern München – Alemannia Aachen erste Hälfte

Grausames gekicke in München – leider genau wie befürchtet.

Die Bayern tun sich sehr schwer gegen die schwarz-gelbe Mauer aus Aachen. Völlig verpennte erste Halbzeit wie schon gegen Pauli, gegen Nürnberg und in Bielefeld. Keine Bewegung im Spiel nach vorne, Standfussball ist wieder Trumpf. Wenn überhaupt erfolgen ungenaue Zuspiele in die Spitze, die diesmal Pizarro und Makaay anstatt Podolski bilden.

Roque Santa Cruz, genau wie Van Bommel völlig harmlos. Das aberkannte Tor von Pizarro kam aus dem nichts, genauso wie die Führung für Aachen nach einem Freistoß den Lucio unglücklich ins eigene Tor abfälschte. Der Ausgleich durch den einmaligen Pizarro dann fast im Gegenzug. Hitzige Schlussphase in der ersten Halbzeit mit einigen gelben Karten. Markus Schmidt muss aufpassen damit ihm das Spiel nicht entgleitet.

Fazit: Grausam. In der zweiten Hälfte muss sich der FCB gewaltig steigern, wenn man hier noch siegen möchte. Außerdem sollte man sich nicht mit vollen Hosen auf den Weg nach Mailand machen.

Beckenbauers Erbe

Karl Heinz Rummenigge, seines Zeichens Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München, verantwortlich für die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit, Neue Medien und weiteres wichtig klingendes Gedöns, ist endgültig den Schwafel-Viren des Kaisers erlegen und wie sein grosses Vorbild anscheinend nicht mehr in der Lage an einem Mikrofon vorbeizugehen ohne sich selbst zu widersprechen.

Während er am Mittwoch noch Trainer Felix Magath davon abriet, der Mannschaft zukünftig Alibis frei Haus zu liefern und Sie in Watte zu packen („Sie muss jetzt zeigen, welche Qualität sie hat“), gab er heute im Bayern Magazin den Spielern selbst die nächste mögliche Ausrede.

„Ich habe den Eindruck, dass die Clubs, die viele Nationalspieler bei der WM hatten, jetzt die Zeche dafür zahlen. Es ist kein Zufall, dass Vereine wie der FC Bayern, Werder Bremen, der Hamburger SV oder Bayer Leverkusen noch nicht in bester Verfassung sind“.

Verliert man zwangsläufig irgendwann den Überblick über das Gesagte, wenn man mehr als zwei oder drei Interviews am Tag führt oder sind die Geschwätz-Erreger des Kaisers tatsächlich so stark ausgeprägt? Und wenn ja, wie nennt man diese Krankheit? Beckenbaueritis Vulgaris? Und gibt es Hoffnung auf ein Antidot?

Morgen geht es gegen die erstarkten Fussball-Riesen aus Aachen. Auf die Ausreden sind wir jetzt schon sehr gespannt…

Die Liga Show

Angekündigt und durchgezogen: Die Liga Show von Max und Franz beschäftigt sich mit aktuellen und interessanten Themen der Bundesliga.

Vor und nach jedem Spieltag gibts den ausführlichen Podcast der beiden hier (oder über iTunes) zum anhören.

Das Ganze ist gut durchdacht und sehr unterhaltsam zum anhören, daher möchte ich das allen Fussballinteressieren wärmstens weiterempfehlen.

Mit Querpässen gegen den russischen Zement!

Der FC Bayern brach am gestrigen Dienstagabend mit der Champions-League-Tradition und gewannt das Auftaktspiel der CL-Saison 2006/2007 gegen Spartak Moskau klar mit 4:0.

Doch so leicht wie es beim Blick auf das Ergebnis scheint, war der Bruch mit knappen Erstrundenspielen nicht, vor allem in der ersten Halbzeit. Doch der Reihe nach…

Zuerst gab es für den Bayern-Fan einige Umstellungen zu verkraften: Podolski, Pizarro und Roque Santa Cruz, so lautete die Offensive. Makaay, Demichelis und Salihamidzic dagegen mussten auf der Bank Platz nehmen.

Die drei durften sich köstlich darüber amüsiert haben, wie kläglich die eigenen Kollegen an der russischen 11-Mann-Mauer scheiterten. Spartak stand mit Mann und Maus hinten drin, war durchaus zweikampfstark und machte weite Teile der ersten Halbzeit überhaupt keine Anstalten auf das bayrische Tor zu schiessen. Bayern fand kein so rechtes Mittel gegen den defensiv eingestellten Gegner. Stellenweise fühlte ich mich an den mühevollen Pokalsieg vom vergangen Samstagabend auf St. Pauli erinnert: Wenig bis gar keine Bewegung in der Spitze, gemächliches Traben anstatt eines Sprints, näher am Standfussball als am gepflegten Offensivspiel, ungenaue Zuspiele auf kürzeste Distanz und Missverständnisse im Aufbauspiel.

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