Seit Mittwochnachmittag steht es also fest: Valerién Ismael wurde nachträglich für drei Bundesligaspiele aufgrund seines Ellenbogenschlages gegen Bielefelds Radomir Dalovic (kannte den vorher überhaupt jemand?) vom DFB gesperrt und fehlt dadurch dem FCB im Schlussspurt um die Meisterschale.

„So was kann Meisterschaften entscheiden“ tönte Felix Magath nach der Verkündung des Strafmaßes. Auf Premiere-Sport forderte er an dem Abend sogar die gleiche Bestrafung für Dalovic, weil dieser Ismael ja vorher „offensichtlich“ provoziert hätte.
Dazu kam noch – sozusagen als Zugabe – der jämmerliche Versuch, auf das nächste Spiel am Sonntag in Mainz angesprochen, Selbstsicherheit auszutrahlen, in dem er fast schon in einem beleidigt Ton behauptete „immer noch einen Punkt Vorsprung vor dem HSV haben„, falls wir gegen Mainz verlieren sollten.

Das Ganze gipfelt in der heute auf der offiziellen Homepage veröffentlichten konträren Aussage dazu, Herr Magath habe überhaupt keine Sorgen, „dass Martin diese Position nicht genauso gut ausfüllt wie Valerien Ismael„. (Hat er bei diesem Spruch wieder wirr an allen Kameras und Journalisten vorbeigeschaut?)

Martin Demichelis also, von Beruf Heilsbringer seit eh und jeh. Ist der nicht seit einiger Zeit völlig außer Form und daher folgerichtig von Owen Hargreaves verdrängt worden? Neigt er als alter „argentinischer Gringo“ nicht zu überharten Tacklings, (sinnlosen) Fouls und damit folgerichtig zu Platzverweisen, besonders als Innenverteidiger?

Aber nein: Ein Van Buyten ging unserer Scouting Abteilung durch die Lappen, Sammy Kuffour durfte ablösefrei gehen und Vincent Kompany, das wahrscheinlich größte Abwehrtalent in Europa, geht nach Lyon. Was bleibt uns da anderes übrig, außer Micho?

Achtung Horrorszenario: Lucio verletzt sich am Sonntag und De Michelis sieht rot. Dann dürfen gespannt sein, wie sich Ottl und Sagnol als Innenverteidiger gegen den VfB-Sturm so machen :->

Noch ein Wort zu Magath: Es fällt – selbst als Bayern-Grantler – schwer bei solch einem Realitätsverlust nicht peinlich berührt zu sein und verschämt auf den Boden zu schauen. Ähnlich unsouverän hatte Magath z.B. versucht das Ausscheiden in der Champions League gegen den AC Mailand, mit und „diskussionswürdigen Gegentreffern“ zu begründen, anstatt ehrlich zu sagen das wir einfach richtig schlecht gespielt haben.

Ich persönlich möchte nicht miterleben, wie die Bayern gegen Stuttgart auflaufen, wenn Sie nur noch einen einzigen Punkt vor dem HSV liegen. Wie wackelig es werden könnte, sollten sich alle Mann am Beispiel Schalke 04 aus der Saison 2000/2001 in Erinnerung rufen.