Nein, in diesem Beitrag gehts nicht um Frauen und/oder Viagra…

Die 3:0 Niederlage gegen Werden Bremen am Samstag war sehr schmerzhaft. Natürlich war das Spiel überschattet von Klinsmanns Entscheidung, doch auf das eigentliche Spiel hatte das - bis auf Ollis kleine Ringkampfeinlage mit Valdez – keine Auswirkungen. Kahn hielt, was zu halten war und war bei den Gegentreffern machtlos.

Nach schwacher erster Halbzeit in der Bremen ganz klar besser war, schalteten die Bayern zwei Gänge höher und schafften es nicht ihre zahlreichen Kombinationen in Schmierlappen-Wieses Kasten unterzubringen. Es war dann ein Spiel auf ein Tor, aber der alten Fußball-Weisheit „Was du vorne nicht machst, bekommst du hinten rein“ zufolge, wurden die Münchener dann gegen Ende ausgekontert und mit 3:0 letztendlich unter Wert geschlagen.

Obwohl sich das Ergebnis schlimmer anhört als es in Wirklichkeit war, wurde ersichtlich wie wackelig die Abwehr ohne Lucio ist. Demichelis in der Innenverteidigung ist eben nur eine Notlösung, die wie gestern gesehen nicht immer gut gehen kann. Außerdem erinnern mich seine letzten Auftritte stark an die Spiele in seiner Anfangszeit beim FC Bayern: Oft am falschen Platz und immer gut für eine rote Karte aufgrund eines dummen Fouls zu haben. Seine starke Phase hatte er im defensiven Mittelfeld, doch auch dort ist er seit seiner Vertragsverlängerung nicht mehr die gewohnt sichere Bank.

Aber um das ganze jetzt nicht an Demichelis auzulassen: Es war von Anfang an ein großes Risiko und in meinen Augen ein schwerer Fehler, mit nur zwei richtigen Innenverteidigern in die Saison zu gehen. Entweder hätte man Sammy Kuffour behalten oder ihn adäquat ersetzen müssen. Besser als ein Ottl und ein Demichelis ist der schon lange und spielt momentan in Rom eine ganz passable Saison.

Kommen wir zur Abteilung Chancentodverwertung: Makaay und Pizarro konnten sich an diesem Wochenende wahrlich nicht mit Lorbeeren auszeichen. Während der eine immer wieder und wieder blind ins Abseits rennt (Pizarro), meint der andere Stürmer in den letzten Spielen der Saison den Spielmacher geben zu müssen…  Alternativen gibt es auf der Bank, mit Santa Cruz und Guerrero – also sagen wie es doch einfach direkt, wie es ist - keine.

Fazit: Der Kader ist alles andere als optimal besetzt. Während in der Abwehr nur zwei gelernte Innenverteidiger zur Verfügung stehen, und vorne die Qualität – mal abgesehen von einem Roy Makaay in Normalform, alles andere als zufriedend stellend ist, hat sich eine immense Anzahl von Mittelfeldspielern beim FC Bayern angesammelt, die den Zenit ihres fußballerischen Könnens bereits weit hinter sich gelassen haben (Scholl, Jeremies) oder nichts bzw. nicht alles aus ihren Talenten machen/machen können (Deisler, Ze Roberto, Hargreaves) oder welche, deren wirklichen Leistungsstand man nicht einschätzen kann (Karimi, Dos Santos).

Mich wundert es nicht, das die Meisterschaft nochmal spannend wird und „Baustellen“ gibt es beim FC Bayern also genug – Herr Hoeneß, übernehmen Sie!